Gewohnheiten umprogrammieren: Wie das Gehirn Fett liebt

Das Gehirn hat eine faszinierende Eigenschaft: Es liebt Routinen. Warum? Ganz einfach –
Denken kostet Energie. Es ist ein äußerst ressourcenintensiver Prozess, und das Gehirn strebt danach, ihn zu minimieren. Wenn wir eine Gewohnheit entwickeln, wird diese Handlung immer automatischer, wodurch das Gehirn nicht ständig auf eine neue Lösung angewiesen ist. Routinen sparen also Energie und helfen uns, Risiken zu vermeiden. Es ist wie ein automatischer Modus, der uns die Entscheidungsfindung abnimmt.

Doch was bedeutet das für das Abnehmen?
Unsere Gehirnprozesse haben einen enormen Einfluss darauf, wie wir uns ernähren und wie wir mit unserem Körpergewicht umgehen. Wenn wir unsere Essgewohnheiten ändern wollen, müssen wir das Gehirn „umprogrammieren“. Und das geht! Es braucht Geduld und die richtige Herangehensweise. Indem wir das richtige Mindset entwickeln und kleine, aber nachhaltige Veränderungen in unseren Gewohnheiten vornehmen, können wir das Gehirn neu verdrahten, um gesündere Entscheidungen zu treffen. Unser Gehirn ist anpassungsfähig – es folgt der Neuroplastizität. Durch regelmäßige Wiederholung und positive Bestärkung können wir unser Essverhalten langfristig verändern.

Überflüssige Pfunde sind nicht nur ein kosmetisches Problem – sie sind das Symptom eines zugrunde liegenden gesundheitlichen Ungleichgewichts. Unser Körpergewicht wird fast ausschließlich von unserem Hormonsystem reguliert. Insulin, Cortisol, Leptin – all diese Hormone spielen eine entscheidende Rolle dabei, ob wir Fett speichern oder es verbrennen (siehe Blogartikel Blog: Hormone & Abnehmen (Insulin, Cortisol, Leptin – der geheime Schlüssel).
Das bedeutet, dass der Schlüssel zu einem gesunden Gewicht nicht nur im Verfolgen eines Zielgewichts liegt, sondern in der Harmonisierung unserer hormonellen Prozesse und in einem gesunden Lebensstil.

Wie können wir Gewohnheiten verändern?

Unsere Gewohnheiten sind ein Produkt von Reflexen und erlernten Verhaltensmustern. Aber wie können wir diese verändern? Neuroplastizität, die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst umzustrukturieren, ist der Schlüssel. Wenn wir gewohnheitsmäßige Handlungen ändern wollen, müssen wir unser Gehirn „neu verdrahten“. Anstatt zu versuchen, schlechte Gewohnheiten zu bekämpfen, schaffen wir neue, gesündere Routinen, die unser Verhalten langfristig positiv beeinflussen. Das ist der Weg zu mehr Motivation und dauerhaften Ergebnissen.

„Mindset“ ist mehr als nur ein Modewort – es ist der Schlüssel zu Veränderungen, insbesondere beim Abnehmen. Es geht nicht nur darum, Gewicht zu verlieren, sondern auch darum, eine neue Identität zu entwickeln. Wir müssen uns selbst als gesunde Menschen sehen. Dieser Perspektivwechsel ist der nachhaltigere Weg, um langfristige Erfolge zu erzielen.

Zielbasierte vs. Identitätsbasierte Gewohnheiten

Gewohnheiten können entweder zielbasiert oder identitätsbasiert sein. Zielbasierte Gewohnheiten fokussieren sich auf konkrete Ergebnisse, wie etwa das Erreichen eines bestimmten Gewichts. Identitätsbasierte Gewohnheiten hingegen zielen darauf ab, unser Selbstbild zu transformieren, zum Beispiel: „Ich bin eine gesunde Person.“ Dieser Ansatz führt oft zu nachhaltigeren Veränderungen, weil er das Fundament unseres Selbstverständnisses anspricht. Statt sich auf kurzfristige Ziele zu konzentrieren, erschaffen wir ein starkes, gesundes Selbstbild, das uns zu langfristigem Erfolg motiviert.

Fazit

Das Gehirn liebt Routinen, weil sie es von der ständigen Entscheidungsfindung befreien. Wenn wir unser Essverhalten ändern wollen, müssen wir Geduld mit uns selbst haben und unser Gehirn schrittweise auf neue Gewohnheiten umprogrammieren.
Der Weg zu einem gesunden Körpergewicht führt über das hormonelle Gleichgewicht und eine Veränderung des Mindsets – nicht über kurzfristige Diäten. Setze also nicht nur ein Ziel, sondern entwickle die Identität eines gesunden Menschen. So werden Veränderungen dauerhaft.